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SP-Petition „Frauenleben sichtbar machen“
Am 14. Mai 2020 haben die SP-Frauen Rapperswil-Jona folgende Petition eingereicht: „Die Gleichstellung von Frau und Mann in allen gesellschaftlichen Bereichen ist uns SP-Frauen ein wichtiges Anliegen. Dazu gehört auch die Sichtbarmachung von Frauen in ihrer Leistungen im öffentlichen Raum. So haben wir die Strassenschilder sieben historisch bedeutsamer Frauen dem Schild eines passenden Mannes angehängt. In Vertretung aller SP-Frauen fordern wir den Stadtrat von Rapperswil-Jona auf, die nächsten neu zu benennenden Strassen mit den Namen von historisch einzigartigen, tüchtigen Frauen zu beschriften. Es gibt sie in unserer Stadt, diese Frauen! Durch Strassennamen können wir sie und ihre Leistungen sichtbar machen und ihnen den angemessenen Platz in unserer Gesellschaft geben."
Der Stadtrat teilt die Ansicht, dass die Gleichstellung von Frau und Mann in allen gesellschaftlichen Bereichen wichtig ist. Stadtrat und Verwaltung verfolgen diesen Grundsatz auch in ihren Tätigkeiten und den täglich zu treffenden Entscheidungen.
Bezüglich der Bezeichnung von Strassen oder Wegen nach Personen verfolgt der Stadtrat seit längerem eine sehr zurückhaltende Strategie. Letztmals wurde 2002 eine Strasse nach einer Person benannt (Hans-Rathgeb-Weg). Der Stadtrat wird auch weiterhin an seiner Zurückhaltung festhalten und nur in Ausnahmefällen Personenbezeichnungen wählen. Dass in diesen Situationen aufgrund des bestehenden Übergewichts von Männer-Bezeichnungen automatisch verdiente Frauen im Fokus stehen, hat der Stadtrat bereits im Zusammenhang mit einem früheren Begehren der SP im September 2017 festgehalten.
Eine erste Ausnahme macht der Stadtrat aus aktuellem Anlass im Zusammenhang mit dem Zentrum Schachen. Die zentrale Erschliessungsachse im Areal, ursprünglich iardin corridor genannt, wird umbenannt in Martha Burkhardt-Weg. Martha Burkhardt war eine Malerin/Zeichnerin, Schriftstellerin, Weltreisende und sozial engagierte Persönlichkeit, die zwischen 1874 und 1956 in Rapperswil gelebt und gewirkt hat. Sie gründete 1918 ein Notspital für Grippekranke in Rapperswil, war jahrelang Präsidentin der Familienfürsorge des gemeinnützigen Frauenvereins und eröffnete die erste Vermittlungsstelle für Adoptivkinder. In diesem Sinne passt die Namensgebung auch zum geplanten Zentrum Schachen.