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Umfrage mit klarem Ergebnis für die Variante „Instandstellung“ Schwimmbad Lido
Die Rückmeldung der Teilnehmenden zu den drei Varianten für das Schwimmbad Lido (vgl. Kasten) ist eindeutig: Die Variante „Instandstellung“ erhielt mit 86 Prozent „ja“
oder „eher ja“ die grösste Zustimmung, gefolgt von der Variante „Lido-Park“ mit 25 Prozent Zustimmung und der Variante „Rückbau“ mit lediglich 12 Prozent Zustimmung. Zudem gingen 86 Rückmeldungen in Form von Kommentaren ein. Ein grosser Teil der Rückmeldungen betont die Bedeutung des Schwimmbads Lido für Familien, Kinder und Sportlerinnen und Sportler sowie für all jene, die nicht gerne im See schwimmen.
Es gingen auch kritische Rückmeldungen zur Variante „Instandstellung“ ein. Gefordert wurde etwa die rasche Umsetzung des Schwimmbadprojekts („Blitz“) oder eines neuen Projekts, da die Kosten der Instandstellung mit 7,5 Mio. Franken zu hoch seien für eine vorübergehende Lösung. Man solle die im vergangenen Jahr prognostizierten Kostenüberschreitung für das Projekt „Blitz“ in der Höhe von mindestens 5,5 Mio. Franken zur Abstimmung bringen und das neue Schwimmbad – oder ein alternatives Projekt - rasch realisieren. Für den Übergangsbetrieb soll nur das Allernötigste investiert werden.
Der Stadtrat hat im Juni 2020 aufgrund von offenen Fragen und der hohen Kosten entschieden, das Schwimmbadprojekt Lido nicht weiterzuverfolgen. Anstatt der von der Bürgerschaft genehmigten Kosten von 27,5 Mio. Franken zeichneten sich Kosten von mindestens 33 Mio. Franken ab, wobei diese Zahl nach wie vor mit grosser Unsicherheit behaftet war. Es war unklar, ob die seinerzeit prognostizierten Mehrkosten in der Realisierungsphase dann auch tatsächlich eingehalten werden könnten. Das Vertrauen in das Projekt war verloren gegangen. Nach dem Projektabbruch des Schwimmbads Lido sind im Zusammenhang mit der Sportstättenstrategie neue Aspekte in die Diskussion eingebracht worden, sodass eine Gesamtbetrachtung und eine neue Auslegeordnung für das Areal Lido im Rahmen der Sportstättenplanung aus Sicht des Stadtrates Sinn macht, bevor weitere Schritte in die Wege geleitet werden.
Der Baukredit, welcher von der Bevölkerung für das neue Schwimmbad Lido („Blitz“) gesprochen wurde, kann aus kreditrechtlichen Gründen nicht für ein neues Projekt verwendet werden. Der Prozess beginnt sowohl bezüglich Planung als auch bezüglich Finanzierung von neuem.
Die Kosten für die Variante Instandstellung von 7,5 Mio. Franken setzen sich wie folgt zusammen:
- Rund 1,5 Mio. Franken betreffen Rückbaukosten (Gastro- und Technikgebäude inklusive Sicherungsmassnahmen für die verbleibenden Anlagen sowie für den Rückbau bestehender Einrichtungen) und Provisorien für die Technik und Heizung der Eishalle sowie für Bewirtschaftungsräume und neue Erschliessungsleitungen.
- Rund 3 Mio. Franken fallen für die neue Schwimmbadtechnik an. Es wird zu prüfen sein, ob und in welchem Umfang die neue Schwimmbadtechnik für ein neues Schwimmbadprojekt übernommen werden kann.
- Weitere rund 3 Mio. Franken kostet die Instandstellung, respektive die Errichtung von Provisorien, für das Technikgebäude für das Schwimmbad, den Gastrobetrieb, die Schwimmbecken und die Umgebung.
Die Kosten für die Variante „Instandstellung“ mit einer Abschreibedauer von 10 Jahren betragen rund Fr. 750‘000.— pro Jahr. Die Kosten pro Jahr für das Schwimmbad Lido hätten bei Gesamtkosten von 33 Mio. Franken und einer Abschreibedauer von 25 Jahren rund 1,3 Mio. Franken pro Jahr betragen. Der Stadtrat hält die Variante Instandstellung aufgrund dieser Kostensituation als vertretbar.
Der Stadtrat hat aufgrund der Umfrageresultate entschieden, die Variante Instandstellung weiterzuverfolgen. Er wird der Bürgerschaft an der Bürgerversammlung im Dezember 2021 einen Projektierungskredit und im nächsten Jahr einen Baukredit unterbreiten. Der Stadtrat versteht die 7,5 Mio. Franken als Kostendach. Im Rahmen des Baukredits werden Kostenoptimierungen geprüft.
In der Mitwirkung wurde zudem die Schwimmbadschliessung während zweier Jahre im Falle der Instandstellung bemängelt. Aufgrund der entsprechenden Rückmeldungen wurde noch einmal das Gespräch mit den Verantwortlichen beim Kanton gesucht. Unter der Bedingung, dass die erforderliche Wasserqualität gewährleistet werden kann, wäre der Kanton mit einem weiteren provisorischen Betrieb des Schwimmbads in der Saison 2022 einverstanden. Dies bedingt, dass die bestehenden Massnahmen zur Erhaltung der Wasserqualität, insbesondere die Beschränkung der Besucherinnen und Besucher auf 800 Personen, fortgesetzt werden. Eine vollständige Umsetzung der Instandstellungsarbeiten ausserhalb der Badesaison ist technisch und terminlich allerdings nicht möglich. Die Schliessungszeit soll aber auf ein Jahr reduziert werden.
In den nächsten Tagen lanciert die Stadt die öffentliche Mitwirkung zur Sportstättenplanung. In diesem Zusammenhang sollen auch verschiedene Fragen rund um ein neues Schwimmbad geklärt werden.
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Die Stadt führte vom 17. Juni bis am 9. Juli 2021 auf der E-Mitwirkungsplattform (www.mitwirken-rapperswil-jona.ch) eine Umfrage zur mittelfristigen Nutzung des Schwimmbad-Areals bis zur Realisierung eines neuen Projekts in den nächsten 10 bis 15 Jahren durch. Die Teilnehmenden konnten zu drei Varianten mit Kosten zwischen rund 2,4 und 7,5 Millionen Franken Stellung nehmen. Die günstigste Variante „Rückbau“ zeigt die Massnahmen auf, welche zwecks Sicherheit und Unterhalt so oder so ausgeführt werden müssen. Die sich daraus ergebenden Ohnehin-Kosten betragen rund 2,4 Mio. Franken. Die für die Variante "Instandstellung" notwendigen Sanierungsarbeiten für einen Badebetrieb im Lido ergänzt durch ein kleines Gastroangebot kosten rund 7,5 Millionen Franken. Mit der Variante "Lidopark", ebenfalls mit einem kleinen Gastroangebot, könnte eine günstigere Variante für rund 3,6 Mio. Franken ausgeführt werden – allerdings ohne einen Badebetrieb.
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Stellungnahme zu den Textrückmeldungen aus der E-Mitwirkung (Zusammenfassung) (PDF, 124.17 kB) | Download | 0 | Stellungnahme zu den Textrückmeldungen aus der E-Mitwirkung (Zusammenfassung) |