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Verleihung Kulturpreis 2011

8. Juni 2011
Für den vierten Kulturpreis hat der Stadtrat auf Empfehlung des Kulturrats den international renommierten Künstler Alexander Hahn (wohnhaft in New York und Zürich) ausgewählt. Er gilt als einer der Pioniere der Videokunst und ist dem elektronischen Medium über all die Jahre treu geblieben. Die Wahl erfolgte aufgrund seines herausragenden, nachhaltigen und qualitativ einzigartigen Schaffens in den Bereichen Video, Installation, Performance und Computerkunst.
Gemäss Kulturleitbild verleiht die Stadt in regelmässigen Abständen einen Kulturpreis. Nachdem im Jahr 2010 die Theaterregisseurin und Dramaturgin Barbara Schlumpf für die erbrachten kulturellen Leistungen geehrt wurde, fiel die Wahl dieses Jahr im Sinne einer Anerkennung und Förderung auf den elektronischen Medienkünstler Alexander Hahn, der sich mit seinen Videos, Installationen, Performances und Computerarbeiten international einen Namen geschaffen hat.

Das Kulturleitbild der Stadt Rapperswil-Jona orientiert sich an dem von der Unesco an der Weltkonferenz 1982 definierten Kulturbegriff:

Kultur kann in ihrem weitesten Sinn als Gesamtheit der einzigartigen geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte angesehen werden, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Dies schliesst nicht nur Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertsysteme, Tradition und Glaubensrichtungen.

Der Stadt- und der Kulturrat beschlossen, eine Person mit langjährigen, herausragenden und qualitativ hochstehenden künstlerischen Leistungen mit einer lokalen, nationalen, ja sogar internationalen Ausstrahlung im Bereich neue Medien zu ehren. In diesem Sinn wird der vierte Kulturpreis Rapperswil-Jona dem Rapperswiler Künstler Alexander Hahn, wohnhaft in New York und Zürich, zu verleihen.

Der Kulturpreis, welcher mit Fr. 10'000.-- dotiert ist, wird an einer offiziellen Feier übergeben werden.

Biographie des Künstlers
Alexander Hahn ist am 9. Juni 1954 in Rapperswil geboren und aufgewachsen. Nach dem Besuch der Kantonsschule Wetzikon folgte die Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule Zürich (1974 – 1978). Um 1976 kreierte der ursprüngliche Ma-ler und Zeichner die ersten Videobänder, Super8-Filme und Performances. 1980 reiste er nach New York, wird dort ins Whitney Museum Independent Study Program aufgenommen. In den 80er Jahren produzierte er unter anderem die mehrfach international ausgezeichneten Bänder „Viewers of Optics,“ „Aerial Stills“ und „Dirt Site.“ Nach einem Werkjahr in Rom am Istituto Svizzero 1990 entsteht der Installationszyklus „The Kircher Itinerary"; darauf folgten Aufenthalte in Berlin (Stipendiat Deutscher Akademischer Austauschdienst) und Warschau; Einzelausstellungen 1995 „Personal Records“ im Kunsthaus Zürich, 1996 „On the Nature of Things“ in der Galeria Foksal in Warschau, im selben Jahr „Fundamentals of Legerdemain“ im International Center of Photography in New York, 1997 „Gesichtswahrnehmung“ im Kunstmuseum Bern, 2002 „Mémoires Astrales d'un Homme Volant“ im Musée Jenisch, Vevey, 2007 Retrospektive im Kunstmuseum Solothurn und Museum der Moderne, Salzburg, sowie „La Signoria degli Astri“ im Padiglione d'Arte Moderna Ferrara, 2008 „Room for Thought“ im San Francisco Museum of Modern Art und 2011 „Bringing Things to a Standstill“ im Kunstraum Oktogon, Bern.

Traum, Erinnerung, Gedächtnis und Gedenken, Science/Wissenschaft und Fiktion, Autobiographie und Weltgeschichte sind Kernpunkte in Hahns Werk. Ausgangspunkt bildet das konkrete Lebensumfeld des Künstlers – festgehalten mit Camcorder und unbemerkter Spionagekamera: nahestehende und fremde Menschen, (historische) Räume, Statuen oder Landschaften, naturwissenschaftliche Objekte, Bildwerke oder Architekturen vergangener Epochen. Im Computer analysiert er die Aufnahmen wie Teile eines wissenschaftlichen oder detektivischen Rätsels, der menschlichen Existenz überhaupt, und baut sie, einer traumhaften Logik folgend, zu neuen Gebilden zusammen (Séance, 1997, 5 Anamorphoses, 2002, Moving Vast Amounts of Water to a Barren Place, 2004). Seine kleine New Yorker Wohnung zum Beispiel findet sich als Gedächtnispalast wieder in der interaktiven Arbeit Luminous Point, 2007 oder als «Verschlüsselungslabor» in den in einem 3D-Programm konstruierten Bildern und Druckgrafiken (The Artist’s Studio as Encryption Lab, 1996ff. oder Bringing Things to a Standstill, 2010 ff.).

Seine Werke sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, in öffentlichen Bauten, wie dem Management Gebäude der Swisscom in Worblaufen (My Own Private Universe, 1999) und in renommierten Museen, darunter das ZKM, Zentrum für Kunst und Medientechno-logie, Karlsruhe, Centre National d’Art et de Culture Georges Pompidou, Paris, Centrum Sztuki Wspó³czesnej - Centre for Contemporary Art, Ujazdowski Castle Warschau, Kunstmuseum Bern, Kunsthaus Zürich, Kunstmuseum Solothurn, Kunstmuseum St. Gallen, Musée Jenisch Vevey, und als einer der „Langstreckenläufer“ in der Sammlung Bosshard, natürlich im Kunst(Zeug)Haus Rapperswil.

Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Stipendien und Preisen geehrt, so das Eidgenös-sische Kunststipendium (1987/88/93), Fellowship New York Foundation for the Arts (1986), Media Production Grant New York State Council on the Arts (1988/89/90/95, 2008), World Wide Video Festival Installation Award, The Hague/NL (1992), Grand Prix Festival International du Jeune Vidéo Montréal/CA (1992), Preis für Junge Schweizer Kunst (1995), namics Kunstpreis (2002), Werkstipendium der Stadt Zürich (2007), sowie der St. Galler Kulturpreis im November 2009.

Mehr zu Alexander Hahns Werk:
www.alexanderhahn.com
http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4002965
http://rhizome.org/profiles/alexhahn/